morning time
Language:English

12 Poems contain morning time

1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:1.6-1.6
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:1.6
German Translation
[1]  Wer überbringet das GesuchDen Freunden des Sultanes?Vom Bettler wende nicht den BlickFür deine Herrschaft dankbar.
[2]  Ich flücht' vom Nebenbuhler, derDes Teufels ist, ich flüchteZu meinem Gott, vielleicht daß ErDurchs Feuer ihn verzehret.
[3]  Wenn deine schwarzen Wimpern dirZum Blutvergießen winken,So denke, daß sie Schelme sind,Laß dich ja nicht verführen.
[4]  Du steckst die ganze Welt in Brand,Wenn deine Wangen leuchten,Sag' an, was hast du denn davonDaß du nicht milder herrschest? Geliebte was für Formen sindDem Liebenden erschienen!Welch ein Gesicht dem Monde gleichUnd Wuchs, gleich der Cypreße!
[5]  Ich hoffe ganze Nächte langDaß mit dem Hauch des MorgensMir eine Kunde kommen wirdVon meinen trauten Freunden.
[6]  Es blutet längst mein armes HerzDurch deine Zauberaugen.O meine Theure blicke herWie du mich hast ermordet!
[7]  Hafis! wenn jetzt im TrennungsstandDein Herz sich schon verblutet,Was harret sein, wenn einst GenußDasselbe soll beglücken.

2
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:2.1-2.1
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:2.1
German Translation
[1]  Schon lächelt der Morgen,Und Wolken ziehn herDen Wein! den Wein! Ihr Freunde!
[2]  Auf Wangen der TulpenEntglänzet der Thau,Den Trunk! den Trunk! Ihr Freunde!
[3]  Es wehet von FlurenEdenischer Hauch;Verbergt den reinen Wein nicht.
[4]  Schon sitzet die RoseAuf smaragdenem Thron,Bring feurige Rubinen.
[5]  Versperrt ist die Schenke,Ein anderesmalO thut Euch auf ihr Pforten!
[6]  Es bleibt den RubinenDes Mundes ihr RechtAuf die verbrannten Busen.
[7]  In Tagen des FrühlingsIst's wunderlich dochSo bald das Thor zu schließen!
[8]  Hafis du vor AllemBekümmere dich nichtDas Loos wird sich entschleiern.

3
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:2.2-2.2
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:2.2
German Translation
[1]  Ich sprach zu dem Schah der Schönen:Erbarme dich dieses Fremden,Er sagte: wohl mögen im SinnVerirren sich die Fremden.
[2]  Ich sagte: Verweil' ein wenig,Er sprach: halt' mich entschuldigt;Was kümmert uns Kinder vom HausDer Gram von solchen Fremden!
[3]  Wer königlich hingebettetAuf Hermelinen lieget,Der kennet nicht Kissen aus Stein,Das Dornenbett des Fremden.
[4]  O du, in den Ketten dessenSo viele Freunde schmachten,Es schickt sich das Maal zum Gesicht'Gar schön gleich einem Fremden.
[5]  Auf deinem Gesicht erscheinetDer Widerglanz des Weines,Wie Purpurblüh lieblich erscheinetAuf der Narziß’ der Fremden.
[6]  Es scheinen die feinen HaareAuf deinen Wangen fremde,Doch sollte auf Sina's GemäldenDer Haarstrich nicht befremden.
[7]  Ich sprach zu dem Abend: schwarz istDein Haar, dem Fremde huldigen,Mit Rechte beklagen sich dannZur Morgenzeit die Fremden.
[8]  Es sprach zu sich selbst der DichterBekannte werden irre;So minder dann darf dich befremdenDer Gram und Schmerz der Fremden.

4
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:16.9-16.9
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:16.9
German Translation
[1]  Ach wer bringt in mein Haus die TrauerkundeVon dem Jusuf des Herzens aus dem Kinnbrunn!
[2]  Als der Ostwind aus ihren Locken hauchte,Lebten Kranke, die er umfloß, von Neuem.
[3]  Wo sind Freunde, daß ich den Gram erzähle,Den mein Herz von der Trennung erlitten.
[4]  Nachgeahmt hat Natur dein RosenantlitzUnd ihr Werk dann beschämt versteckt in Knospen.
[5]  Sorglos bist du, die Liebe hat kein Ende;Preis den Herrn, denn er ist auch unendlich!
[6]  Nachsicht Kaaba der Schönheit hast du nöthig,Denn die Wüste verbrennt beseelte Herzen.
[7]  Ihre Locken ergreif' ich, leg' sie in dieHand des Herren, damit er mich doch räche.

5
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.12-28.12
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.12
German Translation
[1]  Gestern Abends schnitt durch ThränenIch den Weg des Schlafes ab,Zeichnete in der ErinnrungAuf die Thränen hin dein Bild.
[2]  Vor mir schwebten deine Brauen,Und die Kutte war verbrannt,Auf des Hochalters GesundheitTrank ich dann den Becher aus.
[3]  Jeden Vogel der Gedanken,Der sich wiegte auf dem Ast,Schoß ich mit den LockenpfeilenDeines schwarzen Haars herab.
[4]  Dein Gesicht fieng mit LiebkosungMeinem sich zu nahen an,Und ich warf von fern dem MondlichtDeiner Wangen Küsse zu.
[5]  Auf dem Schenken lag mein Auge,Auf der Laute lag mein Ohr,Und so fiel dem Aug', dem OhreDiesesmal ein gutes Loos.
[6]  Bis der Morgen graute, schwebte,Deines Bildes Truggestalt,Vor dem leeren LustgebäudeMeines schlafenlosen Aug's.
[7]  Als das Lied entfloß den Saiten,Griff der Schenke um das Glas,Von der Leyer floßen Lieder,Aus dem Glase floß der Wein.
[8]  Fröhlich floßen hin die Stunden,Und zufrieden war Hafis,Sieh! da warf ich auf das Leben,Und der Freunde Glück das Loss.

6
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.20-28.20
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.20
German Translation
[1]  Ha! wer bin ich, daß dieses Gemüth sich meiner erinnert, Du bist zu gut, mich krönt dein Staub.
[2]  Sprich, o Mädchen, wer hat dich gelehret, dem Sklaven zu schmeicheln? Den Neidern sag' ich hievon Nichts.
[3]  Vogel aus Eden! o gieb mir deinen Muth zum Geleite, Der Weg ist lang, ich bin noch neu.
[4]  Morgenwind, o bringe doch meine Grüße zu ihr hin, Vergiß den Morgensegen nicht.
[5]  Selig der Tag, an dem ich einstens wandre von hinnen, Wo man um dich mich einstens fragt. Zeige mir doch den Weg zu deinem innren Gemache, Ich trink' und kümm're mich um Nichts.
[6]  Um die Perle der Wonne zu fischen, Hafis, ist's erlaubet, Daß du das Aug' zum Meere machst.
[7]  Siehe das Wort! es erobert die Welt, o dem Schahe von Ormus Sag': mit Perlen den Mund mir gefüllt.

7
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.24-28.24
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.24
German Translation
[1]  Verwunde nicht mein Herz mit Wimpernpfeilen, Vor deinem kranken Aug' muß ich sonst sterben.
[2]  Vollkommen ist der Reiz von deiner Schönheit. Bedürftig bin ich, thu' mir Armen Gutes.
[3]  Wie lang' betrügest du mich noch wie Kinder, Mit schönen Aepfeln, Milch, und Honigkuchen?
[4]  So sehr ist von der Freundinn voll der Busen, Daß Sorge für mich selbst daraus verbannt ist. Wenn je mein Schreiber eine Feder anrührt. So sey's, die Rechnung von dem Wein zu machen.
[5]  O füll' das Glas, ich bin im Glück der Liebe, Noch jung, wiewohl ich schon an Jahren alt bin.
[6]  Ich schloß mit Weinverkäufern dieses Bündniß, Daß mein der Schenke sey am Tag des Grames.
[8]  Im Lärmen fraget keiner um den Andern, Ich nehme Gnaden an von meinem Wirthe,
[9]  O gute Zeit, wo ich, im Rausch begraben, Entbehren kann des Schahs und des Wesirs.
[10]  Ich bin der Vogel, der so früh als Abends Nur auf dem Dach des Himmels niedersitzet.
[11]  Es liegen viel Schätze mir im Busen, Wiewohl der Nebenbuhler arm mich glaubet, Mein Herz hab' ich Hafisen dann entwendet, Als insgeheim den Schenken ich geliebet.

8
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.42-28.42
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.42
German Translation
[1]  Ich will, so sprach ich reuig, Nun Buße thun, Der Frühling bricht die Reue, Was ist zu thun?
[2]  Ich spreche nur die Wahrheit, Ich kann's nicht seh'n, Die Freunde sollen trinken, Ich soll's nicht thun.
[3]  Ich will auf die Gesundheit Des Schahs das Glas Ergreifen, und es lachend In Stücke thun. Wenn von des Freunds Rubinen, Ein Kuß mir wird, Will ich den Lauf des Lebens Von Neuem thun.
[4]  Heilt mein Gehirn mit Bechern, Wenn ich vielleicht In dieser Zeit der Freuden Will Buße thun.
[5]  Weil vom Gesicht die Rose Des Wunsches blüht, Will ich den Kopf des Feindes Auf Steine thun.
[6]  Ich bin der Schenke Bettler Allein im Rausch Soll mein Gebeth, der Himmel, Die Sterne thun.
[7]  Ich der auf einen Bißen, Mich nicht versteh', Soll ich wohl einen Vorwurf Den Trunknen thun.
[8]  Mein Liebchen soll erhöhen Der Rosenthron, Ich will dann mit Jasminen Den Hals umthun.
[9]  Es schmerzt Hafisen heimlich Zu trinken Wein, Wir wollen's kund mit Pfeifen Und Lauten thun.

9
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.54-28.54
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.54
German Translation
[1]  Ha! mir wurde vergönnt der Anblick, der Kuß, die Umarmung, O wie dank ich's dem Glück, dank es dem Schicksal dazu.
[2]  Frommer hinweg! denn wenn mein Glück ist, das Glück, das ich meine, Halt' ich das Glas in der Hand und auch die Locken dazu.
[3]  Keinen habe ich noch des Rausches wegen getadelt, Lieblich ist Lippenrubin, lieblicher Wein auch dazu.
[4]  Fröhliche Kunde mein Herz! kein Weinvogt ist übrig geblieben, Voll ist die Welt vom Wein, voll von Betrunknen dazu.
[5]  Das Gemüth zu verstören, ist wahrlich gar nicht vernünftig, Liedersammlungen nimm, und die Pokale dazu.
[6]  Gieße aus für die Staubverliebten die Hefen der Lippen, Rothgefärbt sey der Staub, moschusgewürzet dazu.
[7]  Nimmer lauert uns auf ein böses Aug' im Verborgnen, Fort ist nun der Feind, fort sind die Thränen dazu.
[8]  Alles, was lebet, das wird durch deinen Geruch nur belebet, Sonne fliehe mich nicht, laß mir den Schatten dazu.
[9]  Rosen und Tulpen sind nur durch deine Schönheit so lieblich, O du Wolke der Huld regne auf mich noch dazu.
[10]  Männer von Einsicht hast du in deinen Banden gefangen, Fürchte dich vor Gott, vor dem Wesire dazu.
[11]  Er ist die Stütze des Reichs, die Probe der Wahrheit des Glaubens, Minen füllet er an, Meere beglückt er dazu.
[13]  Siehe die Kugel der Erd' ist seiner Gerechtigkeit Ballen, Dieses blaue Gewölb, ist das Behältniß dazu.
[14]  Alles bringt dein leicht regierender Wink in Bewegung, Selbst den Mittelpunkt, unserer Erde dazu.
[15]  Durch den kreisenden Lauf, und die stete Bewegung des Himmels Wechseln die Jahre, der Mond, Sommer und Winter dazu.
[16]  Bis an den Tag des Gerichts, sey deine Wohnung der Wohnort Aller Großen der Welt, liebliche Schenken dazu. Selber Hafis, der dein Lob in köstliche Perlen gereiht hat, Ist, sobald du sprichst, scheu, und beschämet dazu.

10
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.65-28.65
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.65
German Translation
[1]  Steh' auf, wir wollen das Ordenskleid Zur Schenke tragen. Wir wollen heiliges Gaukelspiel Zu Markte tragen. Die Ohren habe ich mir verstopft Vor aller Predigt, Wie lang' ihr Prediger wollt ihr noch Die Schande tragen?
[2]  Zum Zehrungsgeld für Betrunkene Für Kalendere, Laßt uns zum Käufer das Ordenskleid Den Teppich tragen!
[3]  Daß alle Frommen das Glas zugleich Zum Trunk ergreifen, Laßt uns die Leiern in der früh Zum Wirthe tragen.
[4]  Vermög' des Bundes den ich mit dir In Ruh' geschlossen, Werd' ich wie Moses in's heil'ge Land Einst übertragen.
[5]  Ich will die Pauke von deinem Ruhm Im Himmel schlagen, Ich will der Liebe Panier bis an Die Sterne tragen.
[6]  Im Felde des jüngsten Gerichts wird einst Der Staub der Füße Auf allen Scheiteln als Kronenzier Und Schmuck getragen.
[7]  Und werden Dornen von Frommen uns In Weg geleget, Belohnen wollen mit Rosen wir Solch ein Betragen.
[8]  Vor unserem wollenen Kleide selbst Ist's eine Schande, Wenn wir mit ähnlichem Sinn den Ruhm Der Tugend tragen.
[9]  Wer nicht den Werth der Zeit erkennt Sie nicht benützet, Wird über ihre Verwendung einst Viel Reue tragen.
[10]  Vom hohen Dache des Himmels stürzt Das Unglück nieder, Wir wollen sicherheitshalb sogleich Zur Schenk' uns tragen.
[11]  Wie lange werden wir in dem Feld Der Lust noch irren, Vielleicht gelingt es mit Fragen, uns Davon zu tragen.
[12]  Hafis! verschwende nicht Wangenglanz An allen Thüren, Viel besser ist's zum Herren der Rath Ihn hinzutragen.

11
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:28.72-28.72
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:28.72
German Translation
[1]  Oftmals hab' ich's gesagt, und abermal will ich es sagen, Ich Verlorener geh' nicht von mir selber den Weg.
[2]  Einem Papagey gleich wird mir der Spiegel gehalten, Was der Ewige sagt, plaudere lallend ich nach.
[3]  Gebe man mir, was es sey; Ich esse so Disteln als Rosen, Meine Nahrung gemäß, wachs' und gedeihe ich groß.
[4]  Schmähet mich nicht, und wißt, es ist die Perle mein eigen, Und ich suche nur einen Besitzer für sie.
[6]  Lachen und Weinen der Liebenden hat so mancherlei Gründe, Abend lach' ich vor Lust; Morgens bewein' ich mein Loos.
[7]  Riech' nicht, sagte Hafis, o riech' den Staub nicht der Schenke. Sag' ihm: schmähle nicht, denn Moschus entduftet dem Staub.

12
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-far1:29.3-29.3
urn:cts:farsiLit:hafez.divan.perseus-eng1:29.3
German Translation
[1]  Ich brenne von der Trennung, Wend' mein Gesicht von Leiden ab, Ein Unglück ist die Trennung, O wende, Herr! von mir das Unglück ab.
[2]  Sieh, wie der Mond erglänzet Auf grünem Gaul des Himmels-Plans, Damit er flieh' nach Westen. Wend' dich von seinem Glücke ab.
[3]  O staube aus die Locken; Trag' Hyacinthen selbst zum Trotz Des Wohlgeruches Rauchfaß Dem Ost gleich Fluren auf und ab.
[4]  Damit Vernunft und Glauben Von Liebenden geplündert sey, Erscheine du betrunken, Und wirf so Kleid als Haube ab.
[5]  O Augenlicht der Trunknen, Ich harre deiner voll von Begier, O schlag' die Laute, oder Gieb uns den Becher auf und ab.
[6]  Es schrieb der Lauf der Zeiten Auf deinen Wangen schöne Schrift, O Herr! von meinem Freunde, Wend' böse Schriften von ihm ab.
[7]  Hafis, du darfst von Schönen Erwarten nicht ein anders Loos, Wenn dies dir nicht behaget, So wend' den Spruch des Schicksals ab.